Warum gibt es überhaupt «Stress»?
Wofür ist Stress gut?
Stress ist ein faszinierendes Überlebensphänomen. Aus biologischer Sicht trägt Stress dazu bei, dass wir gefährliche Situationen, Herausforderungen und Bedrohungen überleben, ihnen begegnen und daraus lernen können.Anhaltender Stress - Ein Gesundheitsrisiko
Chronischer Stress entsteht, wenn wir ständig mit belastenden Situationen konfrontiert sind, ohne ausreichende Erholung oder Bewältigungsstrategien. Die Auswirkungen auf die Gesundheit sind vielfältig. Es kann das Immunsystem schwächen, zu Depressionen führen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch für Burnout erhöhen.Die Biologie des Stresses
Was passiert mit uns in Stresssituationen?
In bedrohlichen Situationen gibt es eine Reaktion in unserem Gehirn, welche die Aktivierung unseres Körpers bewirkt. Dadurch werden Überlebensmechanismen, wie Kampf oder Flucht in Gang gesetzt. Dieses "biologische System" wird aktiviert, um in gefährlichen Situationen außerordentliche Leistungen zu erbringen. Nehmen wir beispielsweise den Gedanken an eine Naturkatastrophe: In solchen Augenblicken setzt unser Stresssystem zunächst Adrenalin frei. Dieses leistungsstarke Hormon ermöglicht es uns, verborgene Energiereserven anzuzapfen, effektiv auf die Gefahr zu reagieren und wirksame Handlungen zu ergreifen, um unser eigenes Leben oder das Leben anderer zu schützen.Was geht in meinem Körper vor?
Es gibt zwei Hauptachsen, die an der Regulierung der Stressreaktion beteiligt sind: die Sympathikus- Nebennierenmark-Achse und die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse. Die erste Achse ermöglicht eine schnelle Reaktion auf Stress, indem sie Adrenalin freisetzt. Die zweite Achse wird mit einer zeitlichen Verzögerung aktiviert und führt zur Freisetzung von Cortisol. Diese Achse gewährleistet eine lang anhaltende Stressreaktion. Das Stresshormon Cortisol bleibt aktiv, bis die Gefahr vorüber ist. Allerdings kann chronischer Stress, der nicht durch Erholungsphasen unterbrochen wird, ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen.Kognition - Emotion - Körper: Das KEK Modell
Eine gute Methode zur umfassenden Erfassung und Einordnung des individuellen Stresserlebens ist das KEK-Modell. Es stützt sich auf drei wesentliche Erlebensdimensionen: Kognition, Emotion und Körper (daher KEK). Im kognitiven Bereich gewinnen wir Einblick in unsere Bewertungen und Interpretationen von Situationen. Der emotionale Bereich betrifft unsere Gefühle während Stresssituationen. Der körperliche Bereich bezieht sich auf die physischen Symptome, die uns bei Stress begegnen können, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, starkes Schwitzen oder Verdauungsstörungen.Das KEK-Modell ermöglicht es uns, diese Bereiche besser zu verstehen und entsprechende Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Methoden wie Meditation, Achtsamkeits- und Entspannungsübungen unterstützen uns dabei, negative Muster zu identifizieren und zu verändern.
Mit dem KEK-Modell Stressreaktionen verstehen
Was bringt das KEK-Modell?
Das KEK-Modell hilft einzuordnen, wie wir persönlich Stress erleben. KEK ist eine Abkürzung für die Erlebnisdimensionen Körper, Emotion und Kognition.- Die körperliche Dimension bezieht sich auf die physischen Symptome, die wir bei Stress erleben können, wie zum Beispiel Muskelverspannungen, Magenprobleme oder eine erhöhte Herzfrequenz.
- Die emotionale Dimension umfasst unsere Gefühle und Reaktionen auf Stress. Nervosität, Ungeduld und «aus der Haut fahren» kennen wir wohl alle.
- Die kognitive Dimension bezieht sich auf die Art und Weise, wie wir Situationen bewerten und interpretieren. Dabei sprechen wir oft mit uns selbst, wie z.B. «das schaffe ich nie» oder «das passiert immer nur mir».
Mit dem KEK-Modell können wir diese Dimensionen besser verstehen und dazu passende Strategien zur Bewältigung entwickeln. Techniken wie, Entspannungsübungen, Progressive Muskelrelaxation, Achtsamkeitsmeditatioin und kognitive Umstrukturierung helfen, den Stresslevel zu senken, gelassener zu sein und mit einem anderen Blickwinkel auf die Dinge zu sehen.